Die elfjährige Erfolgsgeschichte von CAP. mit der Ausbildung CAP. / AHS+MECHATRONIK für bisher über 200 Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler wird mit dem einzigartigen Angebot CAP. / AHS+CYBERSECURITY weitergeschrieben. Sichere Informationstechnologie ist ein brandaktuelles Thema, wie der letzte Hackerangriff gegen mehr als 30 oberösterreichische Betriebe zeigt.
Die Geschichte der CAP.-AUSBILDUNG
2010 von engagierten Eltern und der gemeinnützigen Future Wings Privatstiftung gegründet, entstand mit CAP. ein Ausbildungsmodell, das die Allgemeinbildung der AHS-Oberstufe um zeitgemäße Inhalte der Technik und Persönlichkeitsentwicklung ergänzt. CAP. als einzigartiges Ausbildungsangebot in Österreich verbindet somit seit elf Jahren frühzeitig die Begabung junger Menschen mit dem Bedarf der Unternehmen und setzt zudem ein wichtiges Zeichen hinsichtlich der Stärkung des MINT-Bereichs. Mittlerweile haben 119 Jugendliche die Ausbildung erfolgreich absolviert, 91 befinden sich aktiv in Ausbildung – mit einem Mädchenanteil von knapp 20 Prozent. Die intensive Zusammenarbeit mit mehr als 35 Partnerschulen in ganz Oberösterreich, Salzburg und Niederösterreich und 23 führenden Industriebetrieben garantiert die einzigartige Bildungsinitiative. Die neue Ausbildung CAP. / AHS+CYBERSECURITY ist wieder am Puls der Zeit und ermöglicht damit AHS-Schülerinnen und AHS-Schülern ab der 6. Klasse AHS-Oberstufe eine professionelle Zusatzausbildung, die den Weg zu einer besseren Zukunft ebnet.
Cyber-Kriminalität nimmt rasant zu
Das Thema Cyberkriminalität ist in den letzten Jahren zu einem immer massiveren Problem angewachsen. Laut einer aktuellen Studie der KPMG war die Wahrscheinlichkeit für Unternehmen, digital angegriffen zu werden, noch nie so groß wie 2021 (Quelle: Cyber Security in Österreich, Studie 2021). Die fortschreitende Digitalisierung und die Corona-Pandemie haben laut Studie ihren Teil dazu beigetragen, dass Expertinnen und Experten sogar von einer wahren „Sturmflut“ an Cyberkriminalität sprechen. Überhastete Flexibilität und Dezentralisierung der Arbeitsplätze (Homeoffice) bieten einen optimalen Nährboden für Cyberangriffe.
Der herrschende Fachkräftemangel auf diesem Gebiet kommt dazu. Dieses Problem ist nur mittel- wenn nicht langfristig lösbar. Umso wichtiger ist es, das Interesse der Menschen für dieses Thema zu gewinnen. Denn Cybersicherheit ist laut KPMG kein IT-Spezialgebiet mehr, sondern ein interdisziplinäres Thema für Bildung, Wissenschaft und Forschung.
„Mit der neuen Ausbildung CAP. / AHS+CYBERSECURITY reagieren wir erneut auf aktuelle Herausforderungen, ermöglichen jungen Menschen einen sensibilisierten Zugang zur Cyberwelt und fördern ihr Verantwortungsbewusstsein – gegenüber der Gesellschaft und sich selbst“, erklärt Gabriele Egger, CAP.-Projektleiterin. Darum legt CAP. / AHS+CYBERSECURITY neben der fachlichen Ausbildung auch gezielt einen Schwerpunkt auf den Bereich Persönlichkeitsentwicklung. „Aus langjähriger Erfahrung wissen wir, wie wichtig die Begleitung junger Menschen gerade in dieser Phase ihrer Entwicklung ist. Lernen und Wachsen ist bei CAP. nicht nur festgeschriebene Philosophie, wir leben diese auch intensiv und das macht unser Programm so erfolgreich.“
„Wir wissen, dass ein guter Start ins Leben Grundkenntnisse braucht. Zu diesen gehört im 21. Jahrhundert neben dem ABC auch das WWW. Das Thema Digitalisierung und der sichere Umgang mit digitalen Medien beschäftigen uns im Bildungsbereich in immer vielfältigerer Art und Weise. Unser Ziel ist auf die verschiedenen Themenbereiche und Schwerpunkte zukunftsorientiert und praxisnahe einzugehen. In den vergangenen Jahren entwickelten sich so wichtige Schwerpunkte an den Schulen, wie die TNMS oder die digiNMS. Ich freue mich, dass wir mit Beginn des Schuljahres 2022/2023 in Oberösterreich nun zusätzlich nicht nur den AHS-Schwerpunkt ‚Digitalisierung und Robotik‘ anbieten werden, sondern auch das TOP.Talente.Programm von CAP. Ich sehe in den Schwerpunkten viel Potential und bin davon überzeugt, dass die Schülerinnen und Schüler hier optimal auf ein Studium oder sogar den direkten Einstieg in ihr Berufsleben vorbereitet werden. Ich gratuliere den Beteiligten zur erfolgreichen Umsetzung dieses Projekts und wünsche allen, die daran teilnehmen werden, viel Erfolg“, betont Bildungsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander.
Dreijähriges Ausbildungsmodell ab der 6. Klasse AHS-Oberstufe bringt ECTS-Punkte
Gemeinsam mit Experten des Departments Sichere Informationssysteme der FH OÖ und der CODERS.BAY, einer Initiative der CAP.future GmbH, wurde eine dreijährige Ausbildung entwickelt, die ab der 6. Klasse AHS-Oberstufe besucht werden kann.
Die Basis ist der Bachelorstudiengang der FH OÖ Sichere Informationssysteme. „Wir haben die ersten zwei Jahre des Bachelorstudiengangs heruntergebrochen und die einzelnen Lehrinhalte auf die Zielgruppe der AHS-Oberstufenschülerinnen und AHS-Oberstufenschüler maßgeschneidert entwickelt“, betont Robert Kolmhofer, Departmentleiter Sichere Informationssysteme an der FH, Campus Hagenberg. „Damit bereiten wir die Jugendlichen nicht nur auf ein mögliches Folgestudium vor, sie können auch im Rahmen der Ausbildung ECTS-Punkte erwerben, die ihnen im Studium angerechnet werden.“
Für die FH OÖ hat die Kooperation mit CAP. eine große Relevanz. Zum einen ist es die Zielgruppe der AHS-Schülerinnen und AHS-Schüler selbst, zum anderen der intensive Kontakt, den die CAP.-Ausbildung mit den Schulen pflegt. “Die wichtigste Ressource für eine erfolgreiche Zukunft sind ganz klar unsere jungen Menschen und deren Talente. Daher krempeln wir als FH Oberösterreich die Ärmel hoch und vermitteln den IT-begeisterten Schülerinnen und Schülern aktuelles Know-how zum Thema IT-Sicherheit. Als eine der führenden IT-Fachkräfteschmieden in Österreich wissen wir genau, welches Wissen tatsächlich in der Praxis gebraucht wird“, erklärt Gerald Reisinger, Präsident der FH Oberösterreich.
Die Kurse, in denen ECTS-Punkte erworben werden können, finden in den ersten zwei Jahren statt. Die dafür notwendigen Prüfungen werden zu Beginn des dritten Jahres abgehalten. Im zweiten Ausbildungsjahr steht eine professionelle Zertifizierung für das Betriebssystem „Linux“ am Lehrplan.
Der Unterricht findet – analog dem Modell der Mechatronik – parallel zum Schuljahr jedes zweite Wochenende am Freitagnachmittag und am Samstag in der CODERS.BAY in der Tabakfabrik statt. Unterrichtet wird vor allem in den ersten zwei Jahren von Trainerinnen und Trainern der CODERS.BAY. „Wir versuchen, den Jugendlichen die unterschiedlichen Lehrinhalte so praktisch wie möglich beizubringen und sie auf spielerische Art und Weise mit der Thematik vertraut zu machen. Gerade weil die Schülerinnen und Schüler schon während der Woche im Schulbetrieb aktiv sein müssen, ist es umso wichtiger, die Ausbildung so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten und ihnen trotzdem die wesentlichen Fähigkeiten und Kenntnisse zum Thema CyberSecurity zu vermitteln“, so Stefan Stanzel, Trainer für CAP. / AHS+CYBERSECURITY.
Ein Teil der Laborübungen wird in den Räumlichkeiten der FH OÖ am Campus Hagenberg durchgeführt, um so den Jugendlichen auch einen ersten Kontakt mit der Fachhochschule zu ermöglichen. Neben dem Präsenzunterricht werden die Jugendlichen besonders gefordert, etwa ein Viertel des Unterrichts im Selbststudium zu absolvieren. „Dadurch wollen wir die Selbstverantwortung der Jugendlichen stärken und sie auf ihr Studienleben vorbereiten.“
Die Ausbildung im Überblick:
Schwerpunkt Projektmanagement & Social Skills
Während der drei Ausbildungsjahre werden die Jugendlichen in den Schwerpunkten Projektmanagement und Social Skills von CAP.-Projektleiterin Gabriele Egger begleitet und ausgebildet. Für beide Bereiche entwickelt Gabriele Egger mit Expertinnen und Experten maßgeschneiderte Curricula für diese Zielgruppe der AHS-Schülerinnen und AHS-Schüler. „Im Bereich des Projektmanagements machen wir die Jugendlichen mit den wichtigsten Tools aus dem Projektmanagement vertraut, dass sie in der Wirtschaft nicht nur im fachlichen Bereich der CyberSecurity einsatzfähig sind, sondern auch dementsprechende Kenntnisse im Projektmanagement vorweisen können“, erklärt Gabriele Egger den Hintergrund. Diese unter Beweis zu stellen, ist zentraler Bestandteil des Abschlusses der dreijährigen Ausbildung. Nach absolvierter Matura in der AHS müssen die Jugendlichen im darauffolgenden August innerhalb von vier Wochen eine Projektarbeit mit einer fachspezifischen Problemstellung erarbeiten und einer fachkundigen Jury präsentieren.
Der Schwerpunkt „Social Skills“ gliedert sich in zwei Teilbereiche. Im ersten konzentrieren sich die Jugendlichen vor allem auf sich selbst. Innerhalb von drei Jahren werden die Jugendlichen dabei unterstützt, ihre eigene Identität zu finden und quasi eine „Bedienungsanleitung für sich selbst“ zu erstellen. Selbstverantwortung und Resilienz sind dabei ebenso fixe Bestandteile wie der Umgang mit Diversität und gewaltfreie Kommunikation. Der zweite Teil beschäftigt sich intensiv mit dem Menschen im Kontext der Informationssicherheit. Die Schülerinnen und Schüler lernen die Grundlagen der Risikowahrnehmung sowie die Mechanismen der Beeinflussung zu verstehen. Sie werden mit den allgemeinen Rechtsgrundlagen, vor allem mit Blick auf Online-Themen wie E-Commerce-, Fernabsatz-, Datenschutz- sowie Netz- und Informationssicherheitsrecht vertraut gemacht.
Für CODERS.BAY ein erster Schritt in Richtung CyberSecurity
Neben der FH OÖ hat CAP. mit der CODERS.BAY einen weiteren qualitativ hochwertigen Ausbildungspartner mit ins Boot geholt. „Wir freuen uns als CODERS.BAY die CAP.-Ausbildung künftig mit unserem Know-how unterstützen zu können. Sie werden als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für das bereits brisante Thema Cyber-Sicherheit fungieren“, erklärt Gerold Hemetsberger, Leiter der CODERS.BAY. Für die Organisation ist die Zusammenarbeit mit CAP. auch ein erster Schritt, sich mit dem Thema CyberSecurity auseinander zu setzen und dazu weitere Ausbildungsschwerpunkte – vor allem für Unternehmen – in den nächsten Jahren umzusetzen. „Wir sind uns sicher, die Erfahrungen, die unsere Trainerinnen und Trainer in einem abwechslungsreichen Unterricht mit den Jugendlichen sammeln, auch in zukünftige Ausbildungen integrieren zu können. Vor allem, weil wir potenzielle Fachkräfte der Zukunft unterrichten und somit einen Einblick in deren Anforderungen an den Arbeitsmarkt von morgen erhalten. Diese Erkenntnis ist sicher auch für Unternehmen mehr als interessant.“
Allgemeine Informationen zur Ausbildung
Das TOP.Talente.Programm CAP. ist ein Projekt der CAP.future GmbH, die auch die GRAND GARAGE in der Tabakfabrik Linz betreibt.
Eine Voranmeldung unter [email protected] ist ab sofort für alle AHS-Schülerinnen und AHS-Schüler der 5. Klasse Oberstufe möglich. Das Aufnahmeverfahren startet mit Anfang Jänner 2022, die Bewerbungsfrist endet mit 25. Februar 2022. Danach finden Aufnahmegespräche statt.
Detaillierte Informationen erhalten alle Interessentinnen und Interessenten im Rahmen einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 27.01.2022, um 17.30 Uhr in der GRAND GARAGE, Peter-Behrens-Platz 6, 4020 Linz.
Der erste Jahrgang von CAP. / AHS+CYBERSECURITY geht im September 2022 an den Start (ca. 1,5 Wochen vor Schulbeginn).